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Sozialisten an der Adria stellt die erste umfassende Behandlung der sozialistischen Bewegung in den Küstengebieten der Habsburger Monarchie von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs dar. Das Küstenland (Görz und Gradiska, Istrien und Triest) war multiethnisch geprägt und von einem regen Assoziationswesen gekennzeichnet, in dem italienische, deutsche, slowenische und kroatische Vereine zusammen kamen, sich kreuzten und manchmal miteinander kollidierten.
Die zentrale Frage der Untersuchung, die auf reichhaltige Quellenbestände aus italienischen, österreichischen und kroatischen Archiven basiert, zielt auf die Art und Weise, wie eine bestimmte politische Kultur - die sozialdemokratische in der Zeit der Zweiten Internationale - und die dazugehörigen Strukturen und Organisationen sich aus einem Zentrum (Wien) in eine abgelegene Peripherie ausdehnten, welche Veränderungen und Anpassungen im Laufe dieses Verbreitungsprozesses stattfanden, welche Träger und Kräfte zur Diffusion dieser Kultur beitrugen und schließlich, durch welche Mechanismen eine gewisse Einheitlichkeit zwischen den verschiedenen Sektionen sowie eine gewisse Kontrolle durch die Wiener Zentrale an der Peripherie gewährleistet wurde.
Indice
Einleitung
I. Die Anfänge der Arbeiterorganisation
II. Die sozialdemokratische Bewegung
III. Die sozialdemokratische Partei des Küstenlandes und Dalmatiens
IV. Die südslawische Parteisektion
V. Der Sozialismus in Istrien
VI. Die sozialistische Partei in Triest
VII. Adriatischer Sozialismus und nationale Frage
VIII. Schlussfolgerungen
Personenregister
Parole chiave
- Nationale Frage
- Habsburger Monarchie
- Sozialdemokratie zur Zeit der 2. Internationale
Recensioni
»Dieses Buch rechne ich zu denen, die man gelesen haben muß, wenn man sich mit der sozial-demokratischen Arbeiterbewegung und mit der Nationalitätenfrage in der Habsburgermonarchie bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges beschäftigt. […] Mit diesem Buch ist es Marina Cattaruzza gelungen, den adriatischen Raum der Habsburgermonarchie in die Geschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung zu integrieren und so zugleich den Blick auf die Probleme zu lenken, denen eine Partei ausgesetzt war, die programmatisch auf die Gesamtmonarchie ausgerichtet war und sie erhalten wollte. Die Geschichte der habsburgischen Arbeiterbewegung ist durch dieses Buch wesentlich bereichert worden und die nationalen Spannungen, aber auch die produktiven Lösungsversuche vor 1914 werden klar herausgearbeitet.« Dieter Langewiesche im Gutachten zur Übersetzung von Marina Cattaruzzas »Socialismo adriatico«
»By placing Adriatic movements firmly in the broader context of Central European developments, Cattaruzza has succeeded in her aims – to illuminate the particular history of social democratic movements in the Adriatic regions and to broaden scholars' perspectives on social democracy in the Habsburg Empire.« Marta Hametz, in: Austrian History Yearbook, 31/2000