Mit den Reisen von Christoph Kolumbus begann ein bahnbrechender Austausch: Menschen, Ideen, Tiere und Pfl anzen überquerten den Atlantik und schrieben neue Geschichten.
Die an den Atlantiküberquerungen beteiligten Schiffe transportierten Fässer voller alkoholischer Getränke und Männer, die bereit waren, diese zu leeren. Die Kolonisatoren tranken gern und viel. Sie waren versiert in der Mystik des Weins, routinierte Kneipenbesucher und brachten ihr reiches alkoholisches Wissen mit nach Amerika.
Auf der anderen Seite der Welt begegneten sie unterschiedlichen indigenen Kulturen, die im Laufe der Jahrhunderte komplexe Beziehungen zu einer Vielzahl vergorener Produkte entwickelt hatten. Diese gingen oft einher mit Trunkenheitsritualen und wurden bisweilen auch mit Heiligkeit in Verbindung gebracht.
Aus diesem Zusammenprall entstanden neue Arten des Trinkens: epochale, ungesunde, heilende, prophetische, kämpferische, tödliche, strafbare, ekstatische, gewöhnliche, einsame, künstlerische, visionäre, profane und sakrale Räusche.
Inhalt
Vorwort
Vorbemerkungen
I Die Wege des Alkohols
Noah, Quetzalcoatl und Geronimo
Definition
Wie schlimm ist es, sich zu betrinken?
Die mystische Rolle von Wein und Chicha
Wasser trinken tut nicht gut
Deutsche Trinkgelage
II Vor uns. Europäische Sichtweisen und einheimische Gepflogenheiten
Die Quellen
Die Getränke
Die soziale und religiöse Funktion gegorener Getränke
III Nach uns. Neue Trinksitten, veränderte Bräuche
Alkohol aus Europa
Die Propheten
Unterschiedliche Trinkverhalten: Siedler und Kolonisierte
IV Betrunkene Straftäter, betrunkene Sünder
Warum nur?
Strafbarkeit
Betrunkene ohne Gott
Betrunkene ohne Alkohol
V Orte des Trinkens
Wirtshäuser in Spanisch-Amerika
Wirtshäuser in Europa
Wirtshäuser in Britisch-Amerika
Schlusswort
Literatur
Personenregister
Claudio Ferlan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Italienisch-Deutschen Historischen Institut der Fondazione Bruno Kessler in Trient. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Christentums zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, insbesondere die Geschichte der Gesellschaft Jesu und der Missionen in Europa und in Amerika. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören: Venerdì Pesce. Digiuno e cristianesimo (Bologna 2021), I gesuiti (Bologna 2015), José de Acosta. Missionario, scienziato, umanista (Mailand 2014).
Am folgenden Link finden Sie ein Interview mit dem Autor Claudio Ferlan.
Link zum Interview